Hier befassen wir uns nun mit den einzelnen Arbeitsabläufen und den benötigten Werkzeugen und Materialien, die der Heimwerker unbedingt benötigt.
Eigentlich verbindet man das Gewerk Putzen immer mit diversen Kellen und vielen Spachteln. Das haben wir hier aber nicht nötig, denn wir brauchen neben dem Material lediglich eine mittelgroße Rolle, eine Teleskopstange für die Deckenarbeiten, sowie zwei Flachpinsel für Ecken und Kanten. Dazu gehört dann noch die Bohrmaschine mit einem Rührquirl.
An Material benötigen wir den Putz als fertige Masse in einem Eimer, je nach Flächenbedarf, den Sperrgrund oder (bei untapezierten Untergründen) die Grundierung sowie diverse Farben, wenn man als Grundfarbe weißen Putz genommen hat und dann eigene Farbmischungen gestalten will. Zuletzt gibt es noch einen sogenannten Finishpinsel, den man für bestimmte Effekte zum Schluss einsetzen kann. Jetzt kann der Heimwerker loslegen.

Vorbereitende Arbeiten
Als erstes ist der vorhandene Untergrund zu begutachten. Wie ist er beschaffen, sind Tapeten oder Tapetenreste vorhanden, ist er roh und ungeputzt oder bereits geputzt gewesen etc., etc.
Der zu bearbeitende Untergrund muss zwingend von fester Konsistenz sein, er darf weder kreiden noch sanden und sollte nicht zu viele Strukturen (Löcher, Erhebungen) aufweisen.
Ist das alles abgeklärt, beginnen wir mit der Grundierung. Ein Grundierungswerkstoff beinhaltet viele notwendige Vorkehrungen. So besitzt er durch bestimmte Zusätze eine Nikotin-, Gilbstoff- und Rußsperre. Damit ist sichergestellt, dass die vorgenannten Stoffe nicht auf den Untergrund durchdringen können. Die Grundierung muss mindestens 5 bis 6 Stunden trocknen, da keinesfalls ein Putzbelag auf noch nicht getrockneten Untergrund aufgetragen werden sollte.
Das eigentliche Putzen
Zunächst wird der Putzeimer mit dem Rührquirl bearbeitet, bis eine cremige Masse erreicht ist; dazu kann auch nach Bedarf etwas Wasser hinzugefügt werden. Soll eine individuelle Farbe entstehen, ist nun die Färbung vorzunehmen. Die Masse sollte anschließend noch ein bis zwei Minuten gerührt werden. Um zu vermeiden, dass sich Farbreste oder kleine Farbteile am Boden absetzten, wird die Putzmasse danach in einen sauberen Eimer umgefüllt und nochmals umgerührt.
Mit der großen Rolle zum Auftragen eintauchen und gesättigt herausholen und sofort kreuzweise auf Wand oder Decke aufbringen. Bevor irgendwelche Effekte gefertigt werden sollte immer eine ganze Fläche (ganze Wand oder Decke) fertiggestellt sein.
Danach kann die finale Struktur geschaffen werden. Mit der schon angesprochenen Finishbürste erzielt man tolle Effekte oder kreative eigenwillige Strukturen.
Nun braucht das Ganze nur noch zu trocknen und der Heimwerker kann sein Werk betrachten.
Wenn alles richtig und mit Sorgfalt erledigt wurde, ist das Ergebnis nicht von einem professionellen Handwerksbetrieb zu unterscheiden.
Welche Vorteile des Verputzen gegenüber den Tapezieren hat, beschreiben wir in Teil 1 „Putz statt Tapete“
Bildquelle: pixelio / Rainer Sturm
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